Die Tuning-Option: Acrylteller
D
er Test hat gezeigt: Mit dem Elemental bekommt
man einen engagiert gemachten, vollwertigen
plattenspieler. Da könnte der Wunsch nach tuning
aufkommen. Wen dieser überfällt, der kann den
serienmäßigen MDF-teller durch einen aus Acryl
ersetzen, wobei der Kunde eine neue Achse aus
poliertem
Edelstahl
er-
hält. Das halbtranspa-
rente Teil kostet 115
Euro und damit mehr
als
die
HäIfte
des
Elemental. Wir haben
den acrylteller ausprobiert, auf dem die platte direkt
ohne Filzmatte dazwischen liegt. Bringt dieses teil bei
den größeren pro-Jects stets Klangvorteile, so können
wir diese für den elemental ebenfalls bestätigen. Die
Darbietungen wirken so noch etwas sauberer, geord-
neter, stimmen um Nuancen homogener und der Bass
ein wenig konturierter. Die Unterschiede sind nicht
groß, aber sofort hörbar. eine sache der abwägung,
zumal der acrylteller immer zugekauft werden muss,
eine Grundausstattung ist nicht im angebot. Dass der
Dreher mit ihm total scharf aussieht, mag die entschei-
dung erleichtern.
lin k e r S e ite sitz t d er S y n c h ro n m o to r,
re c h te r H a n d d er T o n a rm . Es g ib t n u r
ein en E in -/ A u ssch alter. W e r d ie D re h -
zahl w ech seln w ill, legt dazu den R iem en ,
d er d en d ü n n e n , le ic h te n M D F -T e lle r
u m sc h lin g t, p e r H a n d a u f d ie k le in e re
(3 3 ,3 3 ) od er g rö ß ere (4 5 ) M o to rsch eib e.
D as gesam te G erätch en k o m m t au f n ich t-
m al drei K ilo g ram m G ew icht.
D en n o ch fehlt es ih m an fast n ichts: Ins
H eadshell des schw arz gespritzten A lu m i-
n iu m ro h rs des T o n a rm s, d er allerd ings
a u f eine A n ti-Sk atin g v erzich tet, ju stierte
P ro -Je c t O rto fo n s k le in e n M M -T o n a b -
n ehm er O M 5 E , der eine elliptische N adel
m itbrin g t und sich auch son st keine B löße
gab. Im G eg enteil: Fü r ein S tan d ard -M M
zum E in zelp reis v o n 60 E u ro schläg t er
sic h so g a r im L a b o r g erad ezu b ra v o u -
rös. D as m it C in c h -S te c k e rn b e se tz te
A n sch lu ssk ab el ist fest installiert.
K au m ein a n d erer D re h e r m it ein em
gew issen A nsp ruch, den der sauber verar-
beitete P ro -Ject fraglos pflegt, k o m m t der
Idee des P lu g 'n 'P lay - auspacken, hin stel-
len, lossp ielen - n äh er als der E lem en tal.
A us d em K a rto n g eh o b en , b leib t k au m
m eh r zu tu n , als ih n aus sein er S ch u tzfo -
lie zu zieh en , eine Lage Pappe zw ischen
C hassis und dem bereits aufgesetzten T e l-
ler herauszuziehen, die T ransp ortsch äd en
a m L a g er v e rm e id e t, d en R u n d rie m e n
um zulegen und das externe N etzteil sow ie
das S ig n a lk a b e l a n z u sc h lie ß e n . S c h o n
k a n n ’s losgeh en.
P erfekt ju s tie rt und e in g e s te llt
D e r A b taster ist n ic h t n u r b ereits v o rin s-
talliert, son d ern au ch seine A uflagekraft
eingestellt. D ies g esch ieh t ü b er das m it-
tels einer M ad en sch rau b e fixierte G eg en -
gew icht, das so fest am P latz b leib t. Eine
Skala feh lt. W e r irgen d w an n ein and eres
Sy stem ju stie re n m ö c h te , ist o h n e ein e
Ü b erh a n g sch a b lo n e od er T on arm w aage
a u fg e sch m isse n . A b e r w e lch e r an alo g e
„ E le m e n ta rh ö re r“ w ill das sch o n ? D ie
n e h m e n ’s in der R egel so, w ie’s k o m m t.
P räzision ist ind es bei je d em K äufertyp
gefragt. W ir h ab en deshalb säm tlich e Ju s-
tagen überp rüft: D er w erksseitige E in bau
des O rto fo n -M M s w ar in jed er H in sich t
perfekt, und sein A uflagedruck orientierte
sich m it knapp 2 0 M illin ew ton am oberen
E nd e der H erstellerem p feh lu n g , wo das
O M 5 E selb st k ritisc h e P assag en p ro b -
lem los d urchläu ft. D a w u nd ert es kau m
n o c h , dass die D reh z a h len exak t ein g e-
h alten w urden.
Fü r d en in drei F arb v arian ten erh ä lt-
lic h e n E le m e n ta l ru ft d er h ie sig e V e r -
trieb gerade m al 2 1 0 E u ro auf. W e r k ei-
n e n V e rstä rk er m it P h o n o -S tu fe besitzt,
kan n ih n als ansonsten identische „Phono
U S B “-V a r ia n te z u m P re is v o n ex a k t
2 6 2 ,5 0 E u ro erw erben. D a n n ist der für
S c h a llp la tte n w ie d e rg a b e
n o tw e n d ig e
E n tz e rre r-V o rv e rstä rk e r g le ich m it an
B o rd , und m a n k a n n d iesen V in y l- wie
ein en C D -S p ie le r am H o ch p eg elein g an g
an sch ließ en . M eh r n o ch : E in in teg rierter
A / D -W and ler liefert B it-S tre a m s für den
P C - fü r alle, d ie ih re S ch e ib e n d ig ital
ab sp eich ern w ollen.
U n s in te re ssierte v ielm eh r: W a s le is-
te t e in P la tte n sp ie le r fü r n u r gu t 2 0 0
E u ro ? A us d iesem G ru n d sch lo ssen w ir
d en E lem en tal zu n äch st an u n sere R efe-
ren z-K o m p o n en ten an, etwa B rin km an n s
P h o n o -A m p E d iso n fü r satte 9 0 0 0 E uro.
A n d e sse n w e ite re n zw ei E in g ä n g e n
Der „Elemental Phono
USB" hat den Ent-
zerrer/Vorverstärker
gleich an Bord. Per
USB-Schnittstelle lässt
sich das signal digital
abnehmen (l.). Bei der
Normalausführung ist
das Anschlusskabel
fest installiert (r.).
2/2015 sTEREO 73
vorherige seite 72 Stereo 2015-02 lesen sie online nächste seite 74 Stereo 2015-02 lesen sie online Nach hause Text ein/aus